Donnerstag, 4. Februar 2010

Danke, liebe FDP!

Bankenkrise, Aktienkurse im Sinkflug, Klimakatastrophe, schwächelnde Konjunktur, doofes Wetter, erhöhte Krankenkassenbeiträge und ein EU-Industriekommissar mit den Englischkenntnissen eines Fünftklässlers -

na und?

FDP-Verkehrsexperte Patrick Döring hat endlich auf den Punkt gebracht, was der Nation schon lange unter den Nägeln brannte, das Aufregerthema dieses Winters: Dieses Land braucht eine - und jetzt bitte ich den Kapellmeister um einen Tusch - nationale Streusalzreserve.

So, und damit ihr, ehemals geschätzte Spezialdemokraten, wisst, warum man euch mit Schmackes aus den Regierungssesseln geworfen hat: Auf solche coolen Sachen seid ihr die ganzen Jahre über nicht gekommen. Nehmt euch ein Beispiel an der FDP. Allenthalben miese Stimmung, es muss dringend etwas her, was mal wieder ein wenig für Spaß sorgt, und prompt besinnt sich die Partei, die das Guido-Mobil erfand, auf ihre Grundwerte und schenkt dem Land nicht nur ein wenig Sonnenschein in den tristen Wintermonaten, sondern auch noch ein Wort, das mit schon fast wagnerscher Wucht daher kommt: nationale Streusalzreserve. Darauf hat das Land gewartet. Mit Hartz IV die Leute in die Verelendung treiben - mieses Karma, findet kaum jemand komisch. Eine nationale Streusalzreserve, das ist doch viel lustiger, da stellt man sich gleich so etwas wie die Nationalgarde vor, oder lauter brave Patrioten, die im Schrank statt ihres alten Armeegewehrs einen kleinen Salzstreuer stehen haben, oder grimmig dreinblickende Soldaten vor Fort Knox, die aufpassen, dass kein Strolch heimlich unser kostbares Streusalz klaut. So, liebe Leute, steigt man in der Wählergunst. Die Leute wollen mal wieder was zum Lachen haben, und dafür ist die FDP doch immer wieder gut.

Danke, Jungs.

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